Café Derbl

Das Café Derbl hat einen perfekten Platz für ein Kaffeehaus und könnte hier viel bieten und leisten. Möchte man meinen. Am Hauptplatz gäbe es so viel Potenzial, aber das Café ist für ein Kaffeehaus total enttäuschend. Hier könnte man große Patisseriekunst präsentieren und verkaufen. Doch es scheint, dass ein Touristenlokal den Leuten anscheinend reicht oder sie keine andere Option haben. Die Tortenvitrine ist ein Trauerspiel. Auf die Frage an den Chef, was selbstgemacht ist, meinte er, alles bis auf eins. Ich glaube eher umgekehrt. Torten und Schnitten sehen aus wie Tiefkühlware, was nicht schlecht sein muss, aber man sollte dazu stehen.
Auf eine weitere Frage, was das für eine Torte sei, antwortete er: eine Beerentorte. Pfirsich, Beeren, Mango. Ich stieg darauf ein und meinte, es sei eine “alles, was der Sommer hergibt”-Torte.
Das Mobiliar innen ist schlecht und nichts Außergewöhnliches: eckige Holztische mit Tüchern, Holzsessel und Bänke mit rot-orangefarbenem Stoff, gefliester Boden, Fenster mit Rundbogen, in denen jeweils ein kleiner Garten aufgebaut ist. Vor der Tür, am Hauptplatz, gibt es einen kleinen Schanigarten mit Straßenverkauf von Eis im Sommer.
Die besagte Fruchttorte oder allerlei Torte besteht aus zwei eingefärbten Biskuitböden, die mit Marmelade gefüllt sind. Darauf befand sich ein Beerenmousse und darüber ein flaumiger Biskuit. Ein gelbliches Mousse, das sich als Pfirsich herausstellte, wurde mit einem Fruchtgelee abgedeckt und mit Ribiseln dekoriert. Ich muss gestehen, dass der Geschmack und die Konsistenzen gut waren.
Café Derbl
Marktplatz 61
4830 Hallstatt