La Degustation

Okt 15, 2019 | Lokale, Mittag und Abend

Das Le Degustation ist ein gehobenes Restaurant, wo Service und Gastfreundschaft ganz oben stehen. Hier gibt es nur ein Menü mit 8 Gängen, bei dem man entscheiden kann, ob man Weinbegleitung oder Saftbegleitung haben will. Die Menükarte wird in einem schwarzen Couvert gebracht. Bevor man mit dem Essen startet, bekommt man ein warmes Tuch welches nach Nelken riecht zum reinigen der Hände.  Ohne Reservierung hat man hier keine Chance einen Tisch zu bekommen. Echtholztische, Sessel mit Echtleder bezogen, Luster aus Glasknochen und auch bei den Türgriffen sind die Glasknochen vertreten. Selbst für die Tasche gibt es eine Holzschale neben dem Platz, damit sie nicht am Boden stehen muss.

Wie es in der gehobenen Gastronomie üblich ist bekommt man einen Gruß aus der Küche. In diesem Fall waren es gleich mehrere Grüße. Eine kalte und kräftige Bouillon, knuspriges Fischhautröllchen mit einer salzigen Note und Erbsenpüree, fermentierte, knackige Radieschen, heißer, knuspriger Erdäpfelpuffer mit einem hervorstechenden Knoblaucharoma, ein cremiges Beef Tatar zwischen zwei knusprigen Brotscheiben und einen heißen gefüllten Fladen.

Gang 1 war eine cremige, schön abgerundete Paradeissuppe mit Dillöl, welches einen sehr interessanten Geschmack verlieh. Dazu wurde ein Holunderblütensaft gereicht mit intensivem Geruch und angenehmem Geschmack.
Gang 2 bestand aus einem Tatar von der Regenbogenforelle, Holunder-Lauchsauce, Avocadocreme und Kräutern. Ein Gurken-Stachelbeerensaft wurde zu diesem Gang eingeschenkt. Intensiver Geruch nach Gurke und im Geschmackstach die Säure der Beere hervor. Erinnerte mich an einen Gurkensalat ;D.
Gang 3 setzte sich aus einer warmen gelben Rübe mit kühlendem Frischkäse, knackigen Mohnsamen und einer Sauce aus fermentierten Radieschen. Einen säuerlichen Rhabarbersaft gab es hierzu zum Trinken.
Gang 4 war eine Rote Rübe, die in dünnen Scheiben zu einer Rose gedreht wurde. Am Tisch wurden gefrorene Himbeeren und Kefir darüber gestreut. Ein interessantes Gefühl, wenn man Warmes und Gefrorenes gleichzeitig im Mund hat. Ein Weichselsaft, stark im Geschmack durch die Säure der Frucht, mit tiefroter Farbe wurde dazu gereicht. Als würde man frische Weichsel entkernen und gleich verspeisen.

Gang 5 bestand aus einem flaumigen gedämpften Knödel, serviert mit Zwiebeln und Kraut. Zum Trinken wurde dieses Mal ein Mohn-Salbei Saft gereicht, der im Abgang fein nach Salbei schmeckte.
Gang 6 war mein Favorit. Zartes Fleisch von der Ente, mit knackig angeschwitzten Pilzen, darüber wurde ein Blatt hausgemachte Pasta gelegt. Zum Trinken gab es einen Karotten-Ingwer Saft, der je öfters man einen Schluck nahm, für mich nicht mehr zum Trinken war. Ich bin kein Freund von Ingwer, er war zwar nur zart im Geschmack, aber der wurde mit jedem Schluck intensiver.
Gang 7 war zu stark im Geschmack, zu würzig. Rinderzunge, wie Pulled Beef gemacht. Dazu Essiggurkerl und Cranberries als Beilage. Ein intensiver Geschmack trifft auf einen anderen. Der Ribiselsaft mit Rosmarin, war sehr sauer, kann aber sein, dass es so extrem schmeckte, weil die Zunge so würzig war.
Vor dem letzten Gang wurde ein Zwischengang serviert. Ein säuerliches, aber doch süßes kühlendes Cassiseis zum “Beruhigen” des Magens.

Gang 8 war das Dessert. Ein Joghurteis mit Wildheidelbeerkompott und ein Baiser, welches darüber gelegt wurde. Für einen interessanten Geschmack sorgte das Basilikumöl. Als Durstlöscher wurde ein Traubensoda serviert und somit waren alle Gänge durch.
Als “Danke schön” gab es zur Rechnung dann noch Früchte auf Eis. Himbeeren, die mit Gelee gefüllt waren, säuerliche Brombeeren und aus Wasser-, Zucker-, und Honigmelone wurden Formen ausgestochen.

La Degustation

Haštalská 18
110 00 Staré Město, Tschechien

www.ladegustation.cz